Transalp Garmisch-Jesolo (Venedig) MTB

Erstellt am: 08.07.2021
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Transalp MTB
Tourenlänge:   8 Tage
Schwierigkeit:     Mittelschwer
Karte:   mehrere
Region:   Garmisch - Jesolo (Venedig)
Übernachtungen:   Karwendelhaus 1770 m, Tulfes, St. Jodok, Kematen, Enneberg (St. Vigil), Vodo di Cadore, Rif. Col Visentin, Jesolo
Übergänge:  Hochalmsattel 1800 m, Plumssattel 1670 m, Brennerpass 1370 m, Schlüsseljoch 2220 m, Sattel nach Fodora Vadla 1970 m, Pass nach Rif. Talamini 1600 m, Col Visentin 1763 m  
HM Aufstieg:   10.069 m -------- bergab waren es 700 Hm mehr
Gefahrene Strecke:     522 km

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Maximilian und Thomas
Tourentermin:     19.06. bis 26.06.2021 --------- 8 Tage + 4 Tage in Jesolo
Besonderheiten:  Meine 4. Alpenüberquerung - die zweite mit dem Bike


Tourenbericht



Meine erste Alpenüberquerung habe ich 2008 gemacht. Damals sind wir zu sechst gewesen, und zu Fuß. Ich wollte nicht von München nach Venedig, sondern meine eigene Strecke suchen. Der Geigenkamm zum Beispiel sollte dabei sein.

Dann 10 Jahre später hab ich das erste Mal mit dem Mountainbike die Alpen überquert. Die Route lag annähernd auf meiner ersten Überquerung, Garmisch-Gardasee. Jetzt bin ich 57 Jahre alt und will noch mal versuchen mit dem Bike die Alpen zu überqueren. Meine zwei Buben wollen mich begleiten - ich hoffe die nehmen ein wenig Rücksicht auf ihren alten Vater und lassen mich mit. Diesmal will ich von Garmisch nach Jesolo (Venedig) - also eigentlich die klassische Route. So wie wir, fahren aber trotzdem nicht alle, glaub ich.

Das Team

Tag 1: Garmisch - Karwendelhaus

Starthöhe: 708 m - Bahnhof Garmisch-Partenkirchen
HM auf: 1428 m
HM ab : 366 m
Strecke : 43 km
Fahrzeit: 5 h 00 min
Zielhöhe: 1770 m - Karwendelhaus

Auch diesmal kommen wir pünktlich um 10.36 Uhr in Garmisch-Partenkirchen auf dem Bahnhof an. Schon um 11.00 Uhr sind wir startklar. Gepäckmäßig haben wir drei gut reduziert, keiner hat mehr als 7 kg im Rucksack. Besser gesagt: Ich hab 7 kg, meine zwei Buben haben unter 5 kg. Obwohl wir Daunenschlafsäcke dabei haben. Die ersten zwei Übernachtungen sind nämlich auf AV-Hütten geplant. Wir haben CORONA-Zeit, da gibt es keine Decken auf den Hütten.

Ich hab wieder mein Handy als Navi auf mein Rad geschnallt. Der Thomas hat die GPX-Traks auf einem spartanischen Garmin. Ein kg Landkarte hab ich auch dabei, ich glaub noch immer, ohne geht das nicht. Ich bin gespannt wie wir uns durchnavigieren.

Wir radeln los, raus aus Garmisch Richtung Partnachklamm. Die erste Richtungsfindung ist immer die schwierigste, doch nach kurzem Hin und Her haben wir die Richtung und radeln los - Grob Richtung Jesolo.

Kurz vor dem Klammeingang kommt eine schöne Kneipe, aber zu früh um einzukehren. Gleich drauf müssen wir links weg, ein kleines Teersträßchen. Aber welch Graus, steil ohne Ende. Und das schon nach etwa 1/2 Stunde, wir steigen ab und schieben rauf. Nach ein paar Serpentinen beim Graseck wird es flacher, wir können wieder fahren. Es geht zwar immer noch bergauf, aber tretbar. Dann haben wir den ersten Sattel überwunden. Vorbei an Elmau - Wo schon der G7 Gipfel war - radeln wir an schönen Badeseen vorbei nach Mittenwald runter. Nach Scharnitz ist es nicht mehr weit, es geht flach dahin. Beim Parkplatz zum Eingang in die Karwendeltäler ist noch immer eine kleine Wirtschaft. Es ist etwa 13.00 Uhr, ich beschließe entgegen meinem Plan hier schon einzukehren. Eigentlich wollte ich erst auf der Larchetalm Pause machen.

Pause beim Parkplatz Karwendeltäler



Das war eine gute Entscheidung, hier gibt´s ein gutes Radler und gute Informationen. Die Larchetalm gibt es nicht mehr, erfahren wir von einem Eingeborenen. Wir sind dankbar für die Info und bestellen auch was zu Essen. Gegen 14.00 Uhr fahren wir gestärkt weiter. Gut dass wir eingekehrt sind.

Meist flach geht es das Karwendeltal rein, manchmal direkt am Bach entlang. Wenn man nicht weiß, wo die Larchetalm mal war, kann man den Platz nicht ausmachen. Sie ist komplett rückgebaut. Schade darum, war eine schöne Einkehrmöglichkeit. Man konnte hier bei der "originellen Hüttenwirtin" auch übernachten. Und einen Hüttenfuchs gab es auch.

Doch irgendwann danach wird es ernst. Die letzten Höhenmeter zur Hütte müssen überwunden werden. Eigentlich ist das schon alles tretbar. Aber man muss ja nicht. Die Jungs haben Tags zuvor etwas gesündigt, so schieben sie mit mir immer mal wieder. Doch die letzten 100 Hm vor der Hütte steigen wir alle wieder in den Sattel. Das lassen wir uns nicht nachsagen, wir treten rauf. Kurz vor 17.00 Uhr erreichen wir das Karwendelhaus 1770 m.

Auf dem Karwendelhaus 1770 m






Abends verkündet der Hüttenwirt den Wetterbericht für morgen, danach soll es trocken bleiben. Er gibt auch Tourempfehlungen. Vom Schlauchkar zur Birkkarspitze rät er ab. Das kann ich verstehen, da sind sie heute mit Schi runter gefahren. Aber da wollen wir mit unseren Rädern eh nicht rauf. Die Spagetti die wir abends essen sind etwas verkocht, aber so passt alles prima. Der erste Tag ist geschafft.

Tag 2: Karwendelhaus - Tulfes

Starthöhe: 1770 m - Karwendelhaus
HM auf: 1353 m
HM ab : 1993 m
Strecke : 86 km
Fahrzeit: 7 h 20 min
Zielhöhe: 1030 m - Tulfes

Eigentlich sind heute über 2000 Hm geplant, das wird aber etwas anders.
Nach dem Frühstück brechen wir um 8.00 Uhr auf. Bis zum Hochalmsattel 1800 m sind es nur ein paar Meter und 30 Hm. Dann geht es erst mal auf einem Schotterweg bergab. Wir müssen ein kleines Schneefeld queren. Doch bald erreichen wir den "Kleinen Ahornboden", ab hier wird der Fahrweg noch besser und es geht schnell weiter runter bis ins Rißtal auf etwa 1000 m. Entlang des Rißbaches fahren wir rein in das Engtal, Richtung "Großer Ahornboden".

Bei einem Parkplatz auf etwa 1100 m biegen wir links ab, hier geht es rauf zum Plumsjoch. Wir können bis zu einer Flußquerung alles fahren. Danach schieben wir kurze Passagen, das meiste fahren wir. Gegen 11.00 Uhr erreichen wir die Plumsjochhütte 1630 m. Wir kehren ein und trinken was. Es ist zugezogen und windig, etwas ungemütlich. Drüben im Karwendel wo wir herkommen scheint es zu regnen, der Hüttenwirt hat sich getäuscht mit seinem Wetterbericht, glaub ich.

Wir trinken kein zweites Bier und radeln weiter. Das letzte Stück, 40 Hm, schieben wir rauf. Um 12.00 Uhr sind wir oben im Plumssattel 1670 m und machen ein Sattelbild.


Plumssattel 1670 m



Auch hier im Plumsjoch ist es windig und wir suchen bald das Weite, auf der anderen Seite runter.

Wider Erwarten ist das erste Stück sogar fahrbar. Das ändert sich aber schnell. Die haben hier einen sehr steilen Weg reingebaut, und saugrob geschottert. Schiebepassagen und schlecht fahrbare Strecken wechseln sich ab. Nicht so schön, auch zu Fuß nicht, auf etwa 1300 m wird´s dann besser. Um 12.30 Uhr wird´s dann so richtig gut, wir erreichen die Gernalm auf 1169 m, hier ist es wieder warm.

Ich beschließe hier Mittag zu machen. Unseren Plan auf die Weidener Hütte zu fahren haben wir schon auf der Plumsjochhütte geändert. Das wird mir heute zu viel, also haben wir Zeit gepflegt Mittag zu machen.


Der Thomas schafft sein Essen nicht - was hat er nur?



Erst gegen 13.15 Uhr brechen wir wieder auf. Weiter bergab über Pertisau zum Achenseee auf 900 m runter. Hier klingelt mein Telefon, ich geh ran. Es ist der Hüttenwirt der Weidener Hütte. Er fragt ob wir heute kommen. Ich sag ab, "das schaffen wir heute nicht mehr", sag ich. Anscheinend ist ihm das ganz recht, vielleicht waren wir die einzigen Gäste.

Über die Rodelbahn fahren wir nach Jenbach runter. Weiter auf dem Inntalradweg geht´s innaufwärts Richtung Innsbruck. Wir hängen uns mal ein Stück an eine E-Bike-Fahrerin dran, das steigert den Schnitt.

Gegen 16.00 uhr erreichen wir Hall in Tirol. Wir beschließen noch mal einzukehren und ein Nachtquartier zu besorgen. Für heute haben wir ja noch nichts, die Weidener Hütte haben wir ja abgesagt.

In der schönen Altstadt von Hall suchen wir uns auf dem Marktplatz einen Sitzplatz und bestellen uns was. Wir versuchen in Tulfes eine Übernachtung zu bekommen. Das Hotel das ich anrufe hat keinen Platz - aber eine Telefonnummer für uns. Das ist eine Pension und wir haben unser Nachtquartier gesichert. Um 17.30 Uhr brechen wir wieder auf, wir haben nur noch 6 km, aber auch noch 400 Hm, zu fahren. Doch um 18.30 Uhr sind wir oben in Tulfes auf 1000 m. Wir machen Quartier in unserer Unterkunft "Pension Alpenblick". Nach dem Duschen gehen wir um 8.00 Uhr in der Nähe zum Essen. Es regnet etwas, aber untertags sind wir trocken durchgekommen. Für uns hat also der Wetterbericht vom Karwendelwirt doch gestimmt.


Tulfes über dem Inntal, auf etwa 1000 m



Tag 3: Tulfes - Sankt Jodok am Brenner

Starthöhe: 1000 m - Tulfes
HM auf: 869 m
HM ab : 739 m
Strecke : 36 km
Fahrzeit: 3 h 20 min
Zielhöhe: 1140 m m - Sankt Jodok am Brenner

Gestern sind wir ja nicht auf die Weidener Hütte gefahren. Deshalb müssen wir heute auch nicht über das Geiseljoch und das Hintertuxer Joch. Das Hintertuxer Joch war auch ein Grund die Tour zu verändern. Da liegt bestimmt noch einiger Schnee drinn. Wir sind 3 Wochen früher dran als ich eigentlich geplant hatte. Das haben mir meine zwei Kolleginen eingebrockt. Die haben gemeutert.

Aber dadurch hatten wir gestern natürlich einen leichteren Tag. Und auch heute wird das ganz entspannt. Um wieder in den Zeitplan zu kommen müssen wir heute nur nach Sankt Jodok am Brenner. In den Zeitplan müssen wir wieder rein, ich hab alle Übernachtungen reserviert.

Wir haben also Zeit und frühstücken etwas später. Erst um 9.00 Uhr fahren wir los. Tulfes liegt am Schigebiet Glungenzer und auch der Patscherkofel ist nicht weit. Den Patscherkofel müssen wir umfahren um dann Richtung Brenner rauf zu kommen.


Der Serles "Hochaltar Tirols" kommt ins Blickfeld (Bild oben links). Richtung Brenner fahren wir auf einer Höhenstraße links neben der Autobahn und auch links neben der alten Brennerlandstraße. Die Straße zieht sich leicht ansteigend um die Bergrücken herum und wieder in die Taleinschnitte rein, und das mehrfach. Ellbögen heißt die Gegend. Wir kommen auch durch St. Peter, hier sind wir 2019 zur Schneeschuhtour zum Meissner Haus gestartet. Kurz vor 11.00 Uhr sind wir auf der Höhe von Matrei. Wir fahren runter von unserer Höhenstraße, rein nach Matrei, wir wollen Pause machen. Kurz nach 11.00 Uhr, nach Matrei an der Bundesstraße finden wir einen netten Imbiss. Hier kehren auch Biker ein. Wir trinken was und brechen erst um 12.15 Uhr wieder auf.

Netter Imbiss kurz nach Matrei



Wir fahren etwa 4 km auf der Bundesstraße weiter bevor wir wieder links weg auf Nebenstraßen und Wegen weiterfahren. Links neben der Bahnlienie kommen wir rein nach Sankt Jodok. Mein Treck leitet mich durch und wir wollen gerade hinten raus wieder bergauf weiter. Ein Landwirt mit seinem Balkenmäher ruft uns was zu. Wir halten an, er macht seinen Mäher aus. "Da oben wohnt ein unangenehmer Bauer", sagt er. Wenn er euch sieht lässt er euch nicht durch. Oft kommen die Biker wieder zurück. "Wo wollt ihr den hin", fragt er. Zum Geraer Hof sag ich. Der ist gleich da unten, klärt uns der freundliche Landwirt auf. Man muss auch mal Glück haben, wir sind schon am Ziel.

Wir drehen um und sind nach zwei Minuten schon vor 14.00 Uhr am Ziel. Aber der Geraer Hof schaut ziemlich zu und verlassen aus. Alle Türen sind verschlossen. Ich ruf mal an. Es geht zu unserem Glück auch wer ran. Er kommt gleich sagt er, wir warten.

Geraer Hof in Sankt Jodok am Brenner



Es dauert nich lange und er kommt tatsächlich. Er gibt uns die Zimmerschlüssel und auch was zu trinken. Wir setzen uns auf die Terrasse und trinken zuerst mal unser Bier. Danach gehen wir duschen. Später als der Wirt wieder da ist, sitzen wir noch hinten im Garten bevor es Abendessen gibt. Der Wirt erzählt dass er schon einen Bergmarathon mit über 5000 Hm gefahren ist. Seine gesprächige Frau erzählt später, ja schon einige Male, durchgekommen ist er aber nur ein Mal.

Tag 4: Sankt Jodok am Brenner - Kematen im Pfitschertal

Starthöhe: 1140 m - Sankt Jodok
HM auf: 1260 m
HM ab : 1100 m
Strecke : 31,5 km
Fahrzeit: 4 h 45 min
Zielhöhe: 1420 m - Kematen im Pfitschertal

Auf Anraten vom Wirt und der Wirtin fahren wir gegen 7.45 Uhr runter zur Brenner Bundesstraße. Auf der nach Gries und weiter Richtung Pass rauf.

Am Brennersee wollen wir zwar rechts vorbei, das ist aber alles zugewachsen. Also bleiben wir auf der Straße bis zur Grenze. Schon kurz nach 8.30 Uhr sind wir am Brenner 1370 m.

Wir haben Glück, eine Kneipe gleich nach dem Outletcenter hat schon offen. Die brauchen wir aus einem bestimmten Grund. Wir haben Schlafsäcke dabei. Die haben wir für die Hüttenübernachtung gebraucht, es ist CORONA.

Die wollen wir wieder los werden. Bevor wir uns setzen frag ich, ob er die Schlafsäcke deponieren würde. Das ist kein Problem, sagt er. Also nehmen wir Platz und bestellen was zu trinken. Kein Bier, dazu ist es heute zu früh. Einen guten Saft. Als ich bezahle geb ich ihm ein gutes Trinkgeld weil er ja unser Gepäck deponiert. Er hätte es auch ohne Bezahlung gemacht, ein netter Wirt.


Am Brenner 1370 m



Noch ein kurzes Stück bergab auf der Bundesstraße. Dann geht´s links unter der Autobahn durch und wir sind wieder im Gelände. Vorbei am "Brennerwolf", ein verlassenes Wirtshaus, geht´s auf einem Wanderweg bergauf. Doch umgefallene Bäume versperren vereinzelt den Weg. Wir können nicht alles fahren, das meiste ist aber fahrbar für uns. Um 11.00 Uhr kommen wir auf der Enzianhütte 1900 m an.

Auf der schönen Hütte kehren wir natürlich ein. Thomas und ich bestellen uns ein Bier, der Maximilian bestellt 3 Enzian. Wir sind ja auf der Enzianhütte meint er. Also gut, wenn er meint, soll uns Recht sein. Hier machen wir auch Mittag, eine schöne Hütte.

Auf der Enzianhütte 1900 m







Erst um 13.00 Uhr fahren wir wieder weiter. Das Schlüsseljoch ist nach rechts ausgeschildert, mein Treck weist aber nach links. Wir folgen dem Treck, das war ein Fehler. Ein kleines Stück geht´s bergab, dann links weg. Es wird sofort unwegsam. An fahren ist nicht zu denken. Über Steine schieben wir, auf mit Alpenrosen zugewachsenem Pfad, mühsam hoch. Wir müssen ein paar Schneefelder queren. Das ist aber das kleinste Problem. Es ist ziemlich weglos hier.

Wir können den anderen Weg sehen, der ausgeschildert war. Wäre bestimmt die bessere Wahl gewesen, vielleicht hätten wir da auch schieben müssen, aber leichter hätten wir es schon gehabt.

Jeder von uns sucht sich seinen eigenen "Weg". Meine Buben sind natürlich vor mir im Schlüsseljoch 2220 m, aber kurz Zeit später, um 14.30 Uhr, bin auch ich oben. Wir haben also fast 1 1/2 Stunden für die gut 300 Hm gebraucht. Wir nehmen uns die Zeit und machen ein Bild im Joch. Das Schlüsseljoch ist nämlich der höchste Punkt bei dieser Alpenüberquerung.

Auf dem Weg zum Schlüsseljoch 2220 m





Schlüsseljoch 2220 m



Auf der anderen Seite führt eine alte Militärstraße in Serpentinen nach unten. Die ist zwar stellenweise ziemlich grob geschottert, aber gerade noch fahrbar. Je weiter wir runter kommen, desto besser wird es aber.

Fast ganz unten geht ein Abzweig links weg. Thomas meint das ist eine Abkürzung. Es ist aber eine Sackgasse, auf einen Bauernhof. Über die Wiese würde man zwar runter kommen, aber nur wenn sie frisch gemäht ist. Wir treffen auf den Besitzer. Der sagt: "ja wir wollen schon lange eine bessere Anbindung an das Dorf, haben wir aber noch nicht bekommen". Also müssen wir wieder rauf und dann runter zur Straße.

Trotzdem ist es nicht mehr weit. Um 15.00 Uhr erreichen wir Kematen 1420 m. Es macht keiner auf, ich versuche anzurufen. Es geht aber keiner ran. Das ist das einzige Wirtshaus im Dorf, wir können also nirgends anderers warten. Gut dass Thomas übers Geländer runter in den Garten schaut. Da liegt die Wirtin im Liegestuhl und telefoniert. Deshalb kann sie auch nicht ans Telefon gehen, sie ist ja schon dran.

Doch - alles Gut. Sie legt auf und lässt uns rein. Zuerst schenkt sie uns mal ein Bier ein. Sie sagt ihr Koch ist krank, wir bekommen aber trotzdem was zum Abendessen, versichert sie. Wir sind beruhigt. Nach dem zweiten Bier beziehen wir unser Zimmer und machen uns frisch. Danach setzen wir uns noch etwas auf die Terrasse bis es was zu Essen gibt. Wir haben Halbpension. Suppe, Pasta, Fleisch, gerade Recht. Keine schlechte Übernachtung im Gasthof Alpenrose, kann man weiter empfehlen.

Abends erzählt uns die Wirtin, dass die Bauern schon aufgetrieben haben auf die Alm. Auf 1900 m, unter dem Pfunderer Joch. Da liegt aber teilweise noch Schnee, die Tiere finden kaum was zu fressen. Da wollten wir morgen eigentlich drüber. Das Pfunderer Joch mit 2567 m wäre unser höchster Übergang. Wir planen um, eine Ausweichrute hab ich mir schon zurecht gelegt. So was hab ich schon vermutet. Wir sind 3 Wochen zu früh dran.

In Kematen 1420 m



Tag 5: Kematen im Pfitschertal - Sankt Vigil (Enneberg)

Starthöhe: 1420 m - Kematen im Pfitschertal
HM auf: 1346 m
HM ab : 1566 m
Strecke : 75 km
Fahrzeit: 6 h 10 min
Zielhöhe: 1200 m - Sankt Vigil (Enneberg)

Trotz unserer Umplanung (wir lassen das Pfunderer Joch weg) wird heute ein langer Tag. Zwar weniger Höhenmeter als geplant, dafür aber mehr Kilometer.

Um 8.30 Uhr brechen wir in Kematen auf. Bergab Richtung Sterzing, ein kurzes Stück auf der Straße. Bald können wir rechts neben der Straße einen schönen Wanderweg nutzen. Dann wieder ein kurzes Stück auf der Straße. Nach einer Haarnadelkurve wieder rein ins Gelände, eine schöne Abfahrt folgt. Danach eine Querung im Wald bis zu einen einsamen Hof. Weiter bergab auf einem Sträßchen und dann entlang des Pfitscher Bach bis zur Brenner Bundesstraße.

Hier benutzen wir den Radweg bis zur Franzensfeste. Thomas fährt einen heißen Reifen, Maximilian und ich hängen uns an. Kurz vor der Franzensfeste, unter der Autobahnbrücke, machen wir mal eine Trinkpause.

Nach der Feste fahren wir über einen kurzen Gegenanstieg rein ins Pustertal. Auf Radwegen links oder rechts der Straße in leichtem bergauf. Nicht immer ganz legal. Wir queren auch mit Gatter abgesperrtes Privatgelände.

Uns erwischt aber kein Bauer und auch kein Hund.



Es ist schon 12.00 Uhr. Wir brauchen eine Rast, ein Bier und was zu Essen. Wir verlassen den Radweg unnd suchen ein Wirtshaus. In St. Sigmund finden wir was, liegt zwar direkt an der Straße nach Sexten, aber egal, passt schon. Wir machen gut eine Stunde Pause, die brauchen wir, ein schönes Stück Weg liegt noch vor uns.

Kurz vor 14.00 Uhr brechen wir wieder auf. Wir fahren zurück zum Radweg und fahren weiter das Pustertal rein. Doch bald biegen wir rechts ab und nehmen den Wanderweg zur Ehrenburg. Der Wanderweg wird zu einer kleinen Straße, um 14.15 Uhr sind wir bei der Ehrenburg.

Ehrenburg



Wir machen nur einen kurzen Fotostop, dann gehts gleich weiter. Leicht bergauf auf der kleinen Straße. Über den kleinen Sattel, ca. 830 m, geht es dann wieder runter nach Maria Saalen im Gardertal. Ab hier wird noch Ladinisch gesprochen, diese Sprachinsel zieht sich rüber bis Cortina d´Ampezzo - das hab ich bisher auch nicht gewußt.

Wir überqueren die Straße und nehmen einen Schotterweg links neben der Hauptstraße, die ins Gardertal reinführt. Das kostet uns zwar noch einige Zusatzhöhenmeter, aber wir sind weg vom Verkehr. Der Schotterweg geht dann über in eine kleine Teerstraße. Und wir haben dann auch noch Glück. Gegen 15.00 Uhr liegt direkt am Weg der Gasthof Saalerwirt - mit Terrasse. Da müssen wir natürlich noch mal einkehren.

Einkehr im Gasthof Saalerwirt



Um 16.00 Uhr brechen wir auf zur Schlussetappe für heute. Auf der schmalen Straße geht´s noch mal etwa 200 Hm bergan. Bald kommt ein Abzweig nach rechts, "da müssen wir runter", sag ich. Von dem Schild "Gesperrt - Achtung Arbeiten" lassen wir uns nicht abschrecken. Doch das Schild war ernst gemeint, wir sind fast unten, da fehlt die Brücke. Aber Brücken werden überbewertet - es geht auch ohne. Zumindest mit dem Rad. Mit dem Auto eher schwierig.

Ohne Brücke muß es gehen



Die letzen 4 km und 150 Hm benutzen wir die Straße. Um 17.30 Uhr erreichen wir das Garni Iosc in St. Vigil (Enneberg) 1200 m.

Wir machen Lager und suchen uns eine Pizzeria. Gut das die Terrasse mit Planen verschlossen ist. Es geht ein beachtlicher Regenguss nieder.

Abendessen bei Regen in St. Vigil



Tag 6: Sankt Vigil (Enneberg) - Vondo di Cadore

Starthöhe: 1200 m - Sankt Vigil (Enneberg)
HM auf: 1079 m
HM ab : 1379 m
Strecke : 52,6 km
Fahrzeit: 5 h 10 min
Zielhöhe: 900 m - Vodo di Cadore

Diese Etappe fahren wir wie geplant. Aufbruch wieder um 8.30 Uhr bei gutem Wetter. Maxis Reifen braucht etwas Luft, dann kann es losgehen. Wir radeln raus aus Vigil rein ins Rautal (Val di Rudo). Es geht gemächlich auf Schotter oder Sträßchen bergauf, etwa 12 Km talein bis zum Rif. Pederü 1548 m. Wir brauchen eine gute Stunde. Für eine Einkehr zu früh, wir machen nur eine kurze Trinkpause.

Beim Rif. Pederü 1572 m



Danach geht´s weiter, wir wollen rauf Richtung Sennes Hütte. Das ist gleich anfangs sausteil, wir schieben - ziemlich lang, nur kurze Strecken können wir fahren. Auf etwa 2000 m erreichen wir den Sattel - geschafft. Vielleicht ist die Route über die Faneshütte besser - müsste man prüfen. Um 11.30 Uhr erreichen wir die

"Ücia de FODARA VEDLA auf 1980 m",

das scheint mir auch Ladinisch zu sein. Wir machen gemütlich Pause auf der Terrasse.








Ausblick von der Terrasse





Aufbruch und weiter an einem schönen See vorbei



Um 13.00 Uhr geht es weiter. Rüber über den flachen Sattel und dann zwar steil runter, aber auf gut angelegten Weg. Ob das schon immer so ist? Ich hab da anderes erwartet. Aber gut so, wir kommen gut runter. Als wir im flacheren Gelände sind kommt ein kleiner Schauer. Wir ziehen kurz unsere Regenklamotten an. Dauert aber nicht lange, dann ist alles wieder trocken. Gegen 14.00 Uhr fahren wir durch Cortina d´Ampezzo durch. Hier machen wir keinen Stop - ein ziemlich teures Pflaster und das Regenwetter ist uns auf den Fersen



Regen droht

Kurz hinter Cortina haben wir kurz Wegfindungsstörungen. Wir hätten schon in Cortina früher rechts gemusst. Jetzt müssen wir einen Weg über den Fluß finden. Irgendwie klappt das dann auch. Rechts neben dem Fluß "Boite" geht´s auf einem Wanderweg Flußabwärts, aber mit Gegenanstiegen. Es kommt auch heute ein Schild "Baustelle - gesperrt". Diesmal fehlt aber keine Brücke, wir kommen ganz gut durch.

Gegen 15.00 Uhr finden wir noch mal einen schönen Biergarten mit Ausblick auf den Antelao. Hier kehren wir ein, der drohende Regen hat sich verzogen. Ist zwar auch nicht viel billiger als in Cortina, ein Bier kostet 8€, aber schön ist es hier schon, also ist es uns egal.

Schöner Biergarten beim Antelao 3284 m



Als wir weiterfahren stellt Maximilian fest dass sein Schaltzug für den Umwerfer vorne gerissen ist. Zuerst fährt er vorne auf dem kleinen Blatt weiter. Aber es geht bergab, also klemmen wir einen Stein in den Umwerfer. So kann er auf dem mittleren Blatt weiterfahren. Wir suchen einen Fahrradrepariererer. Etwa 3 km vor unserem Tagesziel finden wir eine Werkstatt, der Zug wird erneuert. Mein Tretlager ist auch im Eimer - da kann uns der Repariererer aber nicht helfen. Gegen 17.30 Uhr kommen wir in Vodo di Cadore in der Pension Monte Rite an.

Übrigens hier aus Vodo di Cadore stammt der Mann der die Eiswaffelhörnchen erfunden hat.

Zum Abendessen müssen wir heute noch etwa 1/2 Stunde wandern, die näheren Lokale haben geschlossen - Corona. Die Kneipe ist aber gut, Essen und Trinken passt. Wir wandern zufrieden zu unserer Unterkunft zurück.

Tag 7: Vodo di Cadore - Rif. Col Visentin

Starthöhe: 900 m - Vodo di Cadore
Das bin ich gefahren
HM auf: 1656 m
HM ab : 793 m
Strecke : 70 km
Fahrzeit: 6 h

Das sind die Buben gefahren
HM auf: 2475 m
HM ab : 1612 m
Strecke : 75 km
Fahrzeit: 8 h
Zielhöhe: 1763 m - Rif. Col Visentin

Nach dem Frühstück brechen wir wieder um 8.00 Uhr auf. Früher macht es keinen Sinn, obwohl es heute eine beachtliche Etappe ist. Ich muss erst mal eine Werkstatt finden die schon offen hat und mein Tretlager macht. Deshalb trennen wir uns heute erst mal.

Meine Buben schick ich rauf zur Tamini Hütte 1600 m da können sie einen Frühschoppen machen, so war die Tour auch geplant. Ich bleibe auf der Hauptstraße 51 und hab es dadurch natürlich leichter. Ich hab auch Glück und finde schon um 8.30 Uhr eine Radwerkstatt die offen hat. Ich zeig dem Monteur mein Problem. Er schaut kurz nach und hat das passende Lager da. Ich warte draußen - Corona - schon nach nicht mal 1/2 Stunde ist er fertig. Er verlangt 45 €, das zahl ich gern, Super Service.

Ich radle weiter auf der 51er immer leicht bergab Richtung Pieve di Cadore. Hier biegt die 51er rechts nach Süden ab, weiter bergab entlang der Piave. Hier kommen ein paar Tunnel, auch mal ein längerer. Ich fahr durch so schnell ich kann. Aber schön ist das nicht wenn hier ein Lastwagen überholt. Bei Mancchietto verlasse ich die 51er und benutze die Nebenstraßen. So komme ich durch ein paar nette Orte. Wir haben Langarone als Treffpunkt ausgemacht, da kommen die Jungs runter aus den Bergen.

Ich bin schon um 10.00 Uhr in Langarone, früher als ich dachte Ich suche mir eine Straßenkneipe, das Wetter passt, ich warte. Aber auch die Buben sind schon um 11.30 Uhr da, sie haben etwa 800 Hm mehr als ich gemacht. Natürlich müssen sie jetzt auch mal erst Pause mache, was trinken und essen. Die Tamini Hütte auf 1600 m hatte geschlossen, also nix mit Frühschoppen. Auch sonst sind sie nicht eingekehrt. Also bestelle ich eine Schinken-Salami-Platte für uns, das weckt die Lebensgeister wieder.

Pause in Langarone



Bevor wir wieder auf unsere Drahtesel steigen brauchen die Buben noch ein Eis. Das sollte man hier auch essen. In Langarone wurde angeblich das Speiseeis erfunden. Zudem haben sie es sich auch verdient, sie haben schon 800 Hm mehr als ich. Kurz vor 13.00 Uhr brechen wir wieder auf.

Zuerst bleiben wir so lange es geht neben der Piave, immer leicht bergab. Doch irgendwann ist Schluss mit bergab, wir wollen heute noch rauf zum Col Visentin auf gute 1700 m. "Col" bedeutet zwar Hügel, aber wenn man auf 400 m ist reicht ein Hügel mit 1700 m. Das sind trotzdem 1300 m im Aufstieg. In Ponte nelle Alpi 400 m queren wir die Piave gegen 13.30 Uhr ein letztes Mal, ab jetzt geht´s also wieder aufwärts.

Wir fahren nicht über Belluno wie ursprünglich geplant, wir nutzen kleinere Straßen und Wege das erspart uns ein paar Kilometer, haben wir gedacht. Aber kleinere Verhauer und "Abkürzungen über weglose Wiesen" (rechts) erschweren die Sache etwas. Trotzdem kommen wir unserem Zwischenziel, der Talstation einem Schigebietes näher. 5 Km vorher müssen wir in einem kleinen Dorf noch mal Pause machen und an der öffentlichen Wasserstelle nachtanken.

Wasser fassen 5 km vor Nevegal



Danach radeln wir rauf zur Talstation in Nevegal auf 1000 m. Hier ist eine offene Kneipe, wir kehren ein. Es ist 16.00 Uhr, Zeit für eine Pause. Wir bleiben fast bis 17.00 Uhr bevor wir wieder aufbrechen.

Pause in Nevegal 16.00 Uhr auf 1000 Meter



17.00 Uhr - nur noch 800 Hm


Wir haben noch fast 800 Hm zu machen. Mein geheimer Plan wär es ja gewesen mit dem Lift rauf zu fahren, aber hier läuft kein Lift. Es bleibt mir also nichts übrig als auch rauf zu treten.

Aber das mit dem treten ist schwierig, wir müssen viel schieben. Erst ab 1400 m kommen wieder fahrbare Passagen. Das letzte Stück zum Rif. Brisott auf 1650 m müssen wir auch wieder schieben.

Die Schlußetappe auf dem Kamm zum Ziel können wir dann wieder fahren, ein schöner Abschluss für einen anstrengenden Tag.


Um 19.00 Uhr erreichen wir bei bestem Wetter das Col Visentin 1763 m mit dem Rif. 5. Reg. Alpini. Die Buben haben heute 2475 Hm im Aufstieg gemacht und sind 75 km gefahren, respektabel, das hätte ich nicht mehr gepackt, ich hab 800 Hm weniger.

Angekommen am Col Visentin 1763 m - noch 1 Tag bis Jesolo (Venedig)





Aussicht - Rundumsicht

Nachdem wir uns etwas erholt haben genießen wir die tolle Aussicht. Nördlich kann man über die Ebene von Belluno zurück in die Alpen bei Cortina d´Ampezzo sehen. Da sind wir heute morgen rausgefahren. Südlich liegt die Ebene vor Venedig vor uns, alles flach - bis zum Mittelmeer. Eine tolle Rundumsicht. Wir machen noch einige Bilder bevor wir reingehen.

Ein paar Bilder







Der nette Wirt lässt uns die Räder in seinen Vorraum stellen, da sind sie sicher. Zuerst trinken wir mal ein Bier - danach machen wir uns im Waschraum etwas frisch bevor wir drei uns zum Abendessen wieder versammeln. Wir sind die einzigen wirklichen Gäste. Die anderen zwei die noch da sind, sind Bekannte vom Hüttenwirt. Wir verbringen einen schönen Abend und gehen irgendwann zufrieden schlafen.

Tag 8: Rif. Col Visentin - Jesolo (bei Venedig)

Starthöhe: 1763 m - Rif. Col Visentin
HM auf: 259 m
HM ab : 2022 m
Strecke : 127,4 km
Fahrzeit: 7 h 11 min
Zielhöhe: 0 m - Jesolo unweit von Venedig

Heute kommt die Schlußetappe, etwa 100 km und fast alles bergab, so ist es geplant.

Wir brechen heute erst um 9.15 Uhr auf, es geht ja bergab. Von der Hütte weg geht ein geschotteter Fahrweg runter. Bald zweigt der geplante Trail links ab. In steiles unwegsames Gelände. Wir beraten kurz. Die Buben wollen es versuchen, ich bleib auf dem Schotterweg. Wir machen einen Treffpunkt aus und trennen uns.

Auf dem Schotterweg komme ich schnell runter, der Weg holt zwar weit aus, aber je weiter ich runter komme desto besser ist er fahrbar. Dann geht der Schotter in eine kleine Straße über, die Hauptarbeit ist Bremsen. Ich fahr unter der Autobahn durch und durchquere Vittorio Veneto. Hier wollten wir uns eigentlich treffen. Ich find aber nicht recht eine Kneipe, so fahre ich weiter. Um 10.15 Uhr find ich in San Giacomo di Veglia was. Ich setze mich, bestell ein Bier und schreib den Buben wo sie mich finden.

Um 11.00 Uhr sind die Jungs da, beide heil, es ist nichts passiert.


Sie erzählen:

Der Weg war nicht zu fahren. Umgefallene Bäume, unwegsam. Einmal mussten sie wieder ein Stück bergauf schieben weil kein Durchkommen war. Aber ein Erlebnis.

Unwegsames Gelände





Um 11.30 Uhr brechen wir wieder auf, wir haben noch einige km zu fahren. Wir kommen gut voran, aber um 13.00 Uhr beschließen wir Mittagspause zu machen. In Ponte di Piave finden wir ein kleines Lokal. Wir bestellen was zu trinken. Ich geh rein und schau was es zu Essen gibt. In der Auslage liegen panierte Kugeln. Da nehm ich ein paar mit. Glaube das war so ähnlich wie panierte Leberwurst. Man kann´s auf jeden Fall essen.

Der Thomas plant auf seinem Osmand unsere Route neu und kommt auf 10 km weniger als mein GPX-Trak sagt. Seine Route führt quer durch die Lagune von Jesolo, meine führt außen rum. Gut sag ich nehmen wir deine Route, also nur noch 50 km Reststrecke.

Entlang der Piave ohne Gegenanstiege geht es zügig voran. Von eine Schild "Baustelle - gesperrt" lassen wir uns nicht abhalten. Auch diesmal geht es ohne Probleme, es fehlt keine Brücke.



Thomas radelt voraus. Etwa 10 km vor dem Ziel biegen wir scharf rechts ab, rein in die Lagune, entlang von Kanälen. Thomas ist nicht mehr zu sehen, er gibt Gas. Wir sind schon auf dem Gebiet von Jesolo, sagt ein Schild. Noch 5 km sagt mein Tacho, dann sind wir da. Da sehen wir Thomas, er wartet auf uns. Hier ist Ende Gelände, sagt er. Nur noch Wasser, keine Brücke und keine Fähre.

Ein Gigolo mit einem schönen Boot und zwei Frauen an Bord legt gerade an. Ich frag ihn ob er uns schnell übersetzt. Jetzt hat er gerade keine Zeit, sagt er. Das hab ich mir schon gedacht.

Da drüben ist unser Ziel - keine 5 km



Es bleibt also nichts anderes als umzukehren. Wir fahren also wieder raus aus der Lagune. So werden es heute 127 km Gesamtstrecke. Kurz vor dem Ziel kauf ich auf einer Tankstelle ein paar Bier. Um 19.00 Uhr kommen wir in unserem Quartier in Jesolo an. Ziel erreicht. Ich rufe die Vermieterin an, sie kommt in 10 Minuten, sagt sie. Wir machen uns ein Bier auf und stoßen auf unsere Tour an.

In Jesolo angekommen - wir stoßen mit einem Moretti auf unsere Tour an



Die Tour war zwar ein bisschen anders geplant - aber egal - es war eine schöne Tour.

D A N K E

an meine Buben - freut mich, dass wir das zusammen machen konnten

Ein paar Tage entspannen in Jesolo/Venedig und Heimfahrt mit dem Zug

Ein paar Bilder





Venedig



Markusplatz





Burano







Heimfahrt

Wir müssen etwa 30 km bis zum Bahnhof nach San Dona di Piave - Jesolo fahren. Da besteigen wir den Zug.



Zuerst zum Bahnhof bei Venedig (Mestre) - umsteigen - dann nach Verona - umsteigen - dann zum Brenner. Hier steigen wir aus. Hier haben wir ja unsere Schlafsäcke deponiert. Die holen wir jetzt wieder ab. Wir essen und trinken auch was in der Kneipe. Der freundliche Wirt am Brenner will zwar nichts für die Lagerung unserer Sachen. Aber ich geb ihm trotzdem ein großzügiges Trinkgeld. Ist ja nicht selbstverständlich dass einer unsere Sachen eine Woche aufbewahrt. Nochmals Danke dafür. Wir besteigen wieder den Zug und fahren heim nach Sulzbach-Rosenberg. Wir müssen nur noch einmal umsteigen. Alles klappt. Trotz knapper Umsteigezeiten und unerwarteter kurzfristiger Bahnsteigwechsel (mehrmals). Glück muss man haben - wenn man mit der Bahn unterwegs ist. Um 22.00 Uhr kommen wir zu Hause an. ,